Philosophie

Was ist überhaupt ein Philosoph? Ein Philosoph ist ein Mensch, der weiß, dass er sich auch irren kann; trotzdem ist er auf der Suche nach Erkenntnis und Wahrheit. Er ist ein „Freund der Weisheit“ und fühlt sich der Kraft des besseren Argumentes verpflichtet.

Die Philosophie widmet sich den großen und dauernden Fragen der Menschheit. Der bekannte Philosoph Immanuel Kant fasste den Inhalt der Philosophie in vier Fragen zusammen:

  • Was kann ich wissen?
  • Was soll ich tun?
  • Was darf ich hoffen?
  • Was ist der Mensch?

Man sieht also, die Philosophie versucht, alles zu wissen und nach allem zu fragen und sie endet nicht, bevor der eigenen Verstand sich mit den Antworten zufrieden geben kann. Manchmal kommt es dabei zu keiner Lösung, sondern „nur“ zu gut begründeten Vermutungen, denen aber die letzte unumstößliche Beweismacht fehlt. Was also tun – vielleicht die Ungewissheit aushalten und sich dennoch weiter um eine Antwort bemühen?

Klassen: 5-10 (Sek I) Praktische Philosophie
11-13 (Sek II) Philosophie
Klassenstruktur: Mischkurse (Sek. I)
Im Kurssystem (Sek. II), ab der Q1 als Grundkurs oder Leistungskurs wählbar
Philo-Symbolbild
Warum Philosophie?

Die Philosophie bietet ganz praktische Hilfe (daher auch der Name des Unterrichtsfachs „Praktische Philosophie“) und fragt zum Beispiel nach dem, was das ‚Ich‘ eigentlich ausmacht, wie man ein geglücktes Leben führt, wie das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt gestaltet werden soll, ob man immer dazu verpflichtet ist, die Wahrheit zu sagen, was Freundschaft und Liebe ausmacht uvm.  Themen der Philosophie finden sich heute überall, in Jugendbüchern, Filmen und Songtexten – auch solcherlei kann und wird als Ausgangsmaterial philosophischer Untersuchungen dienen. Grundlegend für das Philosophieren aber ist ein wacher Verstand, die Lust an inhaltlichen-argumentativen Auseinandersetzungen, die Offenheit für Neues, nämlich für neue Gedanken, dabei die Freude, sich mit anderen auseinanderzusetzen und die eigenen Erfahrungen und Gedanken an Texten großer Philosophen zu hinterfragen und zu erweitern, so dass mit und durch das philosophische Tätigsein die eigenen Überzeugungen und das Wissen reifen und hoffentlich auch ein Stück erwachsen.

Insofern liefert das Fach Philosophie einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des mündigen, begrifflich scharfen und genauen Denkens und Argumentierens, aber natürlich auch zur Lese- und Schreibförderung.

Philosophie-FS
Fragen und Antworten

Vorgegeben sind verschiedene Fragenkreise, aus denen im Unterricht unterschiedliche Themenkreise und Fragestellungen entwickelt werden sollen, die die didaktischen Perspektiven des Faches, nämlich die personale, die gesellschaftliche sowie die ideen-geschichtliche berücksichtigen.  Alle  Fragenkreise sollen während des Unterrichtsgeschehens im Verlauf eines Doppeljahrgangs angesprochen/berührt werden.

Fragenkreis 1: Die Frage nach dem Selbst

Fragenkreis 2: Die Frage nach dem Anderen

Fragenkreis 3: Die Frage nach dem guten Handeln

Fragenkreis 4: Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft

Fragenkreis 5: Die Frage nach Mensch, Natur und Technik

Fragenkreis 6: Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien

Fragenkreis 7: Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn

Der schon erwähnte berühmte Philosoph Immanuel Kant hat die Regeln des philosophischen (Nach-) Denkens so pointiert:

1.Selbst denken!

Das heißt,  ich achte stets darauf,  eine kritische Distanz zu anderen Meinungen zu wahren und die Quelle und den Wahrheitsgehalt von Aussagen zu überprüfen.  Es ist manchmal ganz schön schwer, sich nicht im Sog anderer Meinung mitziehen zu lassen.

2.Sich in die Stelle jedes anderen denken!

Das heißt: Ich lerne und achte darauf, unabhängig von meinen persönlichen, individuellen Interessen unterschiedliche Perspektiven einzunehmen. Mir geht es nicht darum, Recht zu haben, sondern die Kraft des besseren Argumentes auch anzuerkennen.

3.Jederzeit mit sich selbst einstimmig denken!

Das heißt:  Ich achte auf Widerspruchsfreiheit meines Denkens und ich unterziehe meine Schlüsse, Ergebnisse und damit mein Denken selbst einer kritischen Untersuchung.

Für die Sekundarstufe I gilt: Wer nicht an einem konfessionellen Religionsunterricht teilnimmt, der nimmt automatisch am Unterricht Praktische Philosophie teil.

Für die Sekundarstufe II gilt:  Wenn kein Religion belegt wird, muss das Fach Philosophie belegt werden.  In diesem Fall wird das Fach anstatt des Fachs Religion gewählt. Möglich ist aber auch, das Fach Philosophie  als gesellschaftswissenschaftliches Fach zu belegen. In diesem Fall  muss zugleich das  Fach Religion belegt werden.

In der Sekundarstufe I erhalten die Schülerinnen und Schüler unterschiedliches Material in Kopie.

In der Sekundarstufe II arbeitet die Fachgruppe in der Einführungsphase derzeit mit dem Lehrwerk „Philo-Einführungsphase“ aus dem CC Buchner-Verlag. In den Qualifikationsphasen I und II erhalten die Schülerinnen und Schüler ihr Arbeitsmaterial in Kopie.

In der Sekundarstufe I sind keine schriftlichen Arbeiten vorgesehen, kleinere Präsentationen oder mündliche Überprüfungsformen  dienen hier einer Leistungsbeurteilung.

Ab der Sekundarstufe II kann das Fach als Klausurfach belegt werden. In der Einführungsphase wird pro Halbjahr eine Klausur geschrieben, in der Qualifikationsphase I und II pro Halbjahr zwei.

Die Fachgruppe hat sich auf den Weg gemacht, das Fach so zu stärken, dass es von Interessierten auch als Leistungskurs angewählt werden kann und wird.  Darüber hinaus kann  das Fach als 3. oder 4. Abiturfach gewählt werden. In diesem Fall muss es ab der Qualifikationsphase schriftlich belegt werden.

Exkursionen sind möglich und werden je nach Themengebiet, Interesse der Schülerinnen und Schüler  durchgeführt.  Denkbar wären bspw. der  Besuch einer Theateraufführung, des Kinos oder einer Ausstellung.

Die Terminierung ist abhängig vom aktuellen Stundenplan.

Curricula und schulinterne Lehrpläne